Rekonstruierter Katasterplan Willebadessen von 1831: Unterschied zwischen den Versionen

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Josef Isenbrandt
 
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Version vom 18. Februar 2013, 16:06 Uhr

Rekonstruierter Katasterplan Willebadessen 1831.jpg

hier: rekonstruierter Katasterplan

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Nach der Niederlage Napoleons bei Waterloo und der anschließenden Neuaufteilung Europas auf dem Wiener Kongress fiel das Fürstbistum Paderborn endgültig an Preußen. Eine erste Angliederung an Preußen bestand von 1803 bis 1807, dann wurde das Fürstbistum Paderborn dem 1807 (-1812) durch Napoleon geschaffenen Königreich Westfalen zugeschlagen.

Preußen ließ für die Festsetzung von Abgaben und Steuern das hinzugewonnene Territorium vermessen. Für die Ortschaft Willebadessen wurde dies vom 05. bis 30.August 1831 durch die Vermesser Messerschmidt & Müller aus Driburg durchgeführt. Dabei entstanden vier sogenannte Risszeichnungen in einem Maßstab von 1:1250 auf der Grundlage der Maßeinheiten Rute und Fuß. Die Blätter selbst liegen heute im Katasteramt in Höxter.

In die Blätter eingetragen sind die neu festgesetzten Parzellennummer, die Abmaße der Häuser und Grundstücke, die sich ergebenen Flächengrößen und die Eigentümernamen. Die damaligen Maßeinheiten waren Rute und Fuß. Dabei entsprach die Länge einer Rute 3,77 m, ein Fuß entsprach 0,315 m; Zwölf Fuß ergaben eine Rute. Bei den Flächen entsprach ein preußischer Morgen 2553,22 m², eine Quadratrute 14,185 m²und ein Quadratfuß 0,098504 m²(nach Hibbeln /Gaidt). Gleichzeitig wurde eine Liste angelegt, in der neben den Flächen die sich aus dem Grund-besitz errechneten Abgaben in Taler, Groschen und Pfennige aufgeführt sind.

Auf der Grundlage dieser Risszeichnungen wurde von den Vermessern ein Lageplan der Ortschaft Willebadessen gefertigt, der heute mit Ergänzungszeichnungen im Landesarchiv in Detmold liegt. Dieser Lageplan bildet die Grundlage des gezeigten Planes mit den aus den Rissblättern übernommenen Eintragungen. Der Plan ist im Maßstab 1:1000 gefertigt; er ist hier aber der Blattgröße A0 geschuldet ohne Maßstab. Es fällt auf, dass die Häuseranordnung auf der "Schulseite" noch keinen geregelten Straßenverläufen folgt sondern sich frei um den Kirchhof gruppiert, während auf der "Kirchseite" schon ein bis heute gültiger Straßenverlauf besteht. Auf der "Schulseite" wurden die Straßen dann nach dem Großbrand vom Juli 1838 angelegt, was in der Endgültigen Ausführung auf einem separaten Beiblatt zum Kataster festgehalten ist.

Die in den Risszeichnungen von den Vermessern vergebenen Hausnummern (es wären fast ausschließlich den Häusern und Bewohnern neue Hausnummern zugeordnet worden) haben sich nicht durchgesetzt. Vielmehr wurden von den Bewohnern und den damals Verwaltungshandelnden die bestehenden Hausnummern beibehalten. Diese Hausnummern sind Maßgeblich von Fritz Lüke für diesen Zeitraum ermittelt und von ihm den Häusern zugeordnet und festgehalten worden.

Im Zuge der Vermessungen ist nach den vorliegenden bekannten Blättern auch ein Teil der Feldflur vermessen worden.

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Josef Isenbrandt