Rekonstruierter Katasterplan Willebadessen von 1862: Unterschied zwischen den Versionen

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Der gezeigte Lageplan ist die Fortschreibung des Planes von 1831 und zeigt die Zu- und Neubau-ten, die in dem Zeitraum zwischen 1831 und 1864 entstanden sind.  
 
Der gezeigte Lageplan ist die Fortschreibung des Planes von 1831 und zeigt die Zu- und Neubau-ten, die in dem Zeitraum zwischen 1831 und 1864 entstanden sind.  
  
Für die Schulseite haben die Vermesser ein Zusatzblatt erstellt, auf dem die noch heute vorhande-nen Straßenzüge erstmals dargestellt sind. Diese Seite ist wohl nach dem Brand von 1838 neu ge-ordnet und über ein Bereinigungsverfahren ähnlich den heute noch angewendeten Flurbereini-gungen neu verteilt worden. In diesem Bereich sind alle Gebäude neu errichtet worden.
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Für die Schulseite haben die Vermesser ein Zusatzblatt erstellt, auf dem die noch heute vorhande-nen Straßenzüge erstmals dargestellt sind. Diese Seite ist wohl nach dem Brand von 1838 neu ge-ordnet und über ein Bereinigungsverfahren ähnlich den heute noch angewendeten Flurbereinigungen neu verteilt worden. In diesem Bereich sind alle Gebäude neu errichtet worden.
  
Auffällig ist weiter die doch erhebliche Bautätigkeit im restlichen Ortsbereich. Viele Gebäude haben Anbauten erhalten, und auch hier sind einige Neubauten entstanden. Die 1853 fertig-gestellte massive Nethebrücke hat auch viele Bewohner bewogen, an die wie es damals hieß „An der sogenannten Helle“ zu siedeln, die damals als Hudefläche diente. Für diesen Bereich sind entgegen den Ausführungen der Vermesser nicht alle bis zum Jahr 1864 errichteten Gebäude erfasst. Diese Einschränkung gilt auch für Zubauten an der Langestraße Richtung Bahnhof und am unteren Teil der Bachstraße. Die Eintragungen der Hausnummern wurde ergänzt.  
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Auffällig ist weiter die doch erhebliche Bautätigkeit im restlichen Ortsbereich. Viele Gebäude haben Anbauten erhalten, und auch hier sind einige Neubauten entstanden. Die 1853 fertig-gestellte massive Nethebrücke hat auch viele Bewohner bewogen, an die wie es damals hieß "An der sogenannten Helle" zu siedeln, die damals als Hudefläche diente. Für diesen Bereich sind entgegen den Ausführungen der Vermesser nicht alle bis zum Jahr 1864 errichteten Gebäude erfasst. Diese Einschränkung gilt auch für Zubauten an der Langestraße Richtung Bahnhof und am unteren Teil der Bachstraße. Die Eintragungen der Hausnummern wurde ergänzt.  
 
Ein wesentlicher Auslöser für die erhebliche Bautätigkeit  ist in dem einsetzenden Eisenbahnbau zu sehen, der sowohl bescheidenes Geld als auch eine steigende Einwohnerzahl nach Willebadessen brachte.   
 
Ein wesentlicher Auslöser für die erhebliche Bautätigkeit  ist in dem einsetzenden Eisenbahnbau zu sehen, der sowohl bescheidenes Geld als auch eine steigende Einwohnerzahl nach Willebadessen brachte.   
  
Den Häusern sind Namen der Bewohner für den Anfang des Jahres 1862 zugeordnet, die einer Einwohnerliste aus diesem Jaht entnommen sind. Der Bürgermeister hatte zu dieser Zeit alle zwei Jahre eine Aufstellung der wie es hieß „Urliste der sämtlichen Civileinwohner zu Willebadessen aufgenommen durch Zählung von Haus zu Haus und Ort und Stalle“ getrennt nach Konfessionen und mit  Altersangabe zu liefern, die zur Festsetzung der persönlichen Steuern diente. Zwei dieser Listen, für das Jahr 1860, aufgestellt am 3. Dezember 1859 durch Bürgermeister Hodes, und für das Jahr 1862, aufgestellt am 3. Dezember 1861 durch den Bürgermeister Merz haben sich im Stadtarchiv Willebadessen erhalten. In der Liste zu 1860 sind 1655 Einwohner, in der Liste zu 1862 sind 1628 Personen verzeichnet. Zugerechnet zu Willebadessen und in der Einwohnerzahl enthalten wurden zu dieser Zeit auch die Bewohner des Gutes, der Zeche Teutonia bei Borling-hausen und die Bewohner des neu errichteten Bahnhofes und es Familienhauses, zusammen etwa 120 Personen waren.
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Den Häusern sind Namen der Bewohner für den Anfang des Jahres 1862 zugeordnet, die einer Einwohnerliste aus diesem Jaht entnommen sind. Der Bürgermeister hatte zu dieser Zeit alle zwei Jahre eine Aufstellung der wie es hieß "Urliste der sämtlichen Civileinwohner zu Willebadessen aufgenommen durch Zählung von Haus zu Haus und Ort und Stalle" getrennt nach Konfessionen und mit  Altersangabe zu liefern, die zur Festsetzung der persönlichen Steuern diente. Zwei dieser Listen, für das Jahr 1860, aufgestellt am 3. Dezember 1859 durch Bürgermeister Hodes, und für das Jahr 1862, aufgestellt am 3. Dezember 1861 durch den Bürgermeister Merz haben sich im Stadtarchiv Willebadessen erhalten. In der Liste zu 1860 sind 1655 Einwohner, in der Liste zu 1862 sind 1628 Personen verzeichnet. Zugerechnet zu Willebadessen und in der Einwohnerzahl enthalten wurden zu dieser Zeit auch die Bewohner des Gutes, der Zeche Teutonia bei Borlinghausen und die Bewohner des neu errichteten Bahnhofes und es Familienhauses, zusammen etwa 120 Personen waren.
 
Da Wohnraum in dieser Zeit wohl knapp war hat es in vielen Häusern Mieter gegeben. Eingetragen sind deshalb die jeweiligen Familienoberhäupter mit der Anzahl der Familienangehörigen.  
 
Da Wohnraum in dieser Zeit wohl knapp war hat es in vielen Häusern Mieter gegeben. Eingetragen sind deshalb die jeweiligen Familienoberhäupter mit der Anzahl der Familienangehörigen.  
  
 
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Josef Isenbrandt
 
Josef Isenbrandt
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Aktuelle Version vom 18. Februar 2013, 16:09 Uhr

Rekonstruierter Katasterplan Willebadessen 1862.jpg

hier: rekonstruierter Katasterplan

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Der gezeigte Lageplan ist die Fortschreibung des Planes von 1831 und zeigt die Zu- und Neubau-ten, die in dem Zeitraum zwischen 1831 und 1864 entstanden sind.

Für die Schulseite haben die Vermesser ein Zusatzblatt erstellt, auf dem die noch heute vorhande-nen Straßenzüge erstmals dargestellt sind. Diese Seite ist wohl nach dem Brand von 1838 neu ge-ordnet und über ein Bereinigungsverfahren ähnlich den heute noch angewendeten Flurbereinigungen neu verteilt worden. In diesem Bereich sind alle Gebäude neu errichtet worden.

Auffällig ist weiter die doch erhebliche Bautätigkeit im restlichen Ortsbereich. Viele Gebäude haben Anbauten erhalten, und auch hier sind einige Neubauten entstanden. Die 1853 fertig-gestellte massive Nethebrücke hat auch viele Bewohner bewogen, an die wie es damals hieß "An der sogenannten Helle" zu siedeln, die damals als Hudefläche diente. Für diesen Bereich sind entgegen den Ausführungen der Vermesser nicht alle bis zum Jahr 1864 errichteten Gebäude erfasst. Diese Einschränkung gilt auch für Zubauten an der Langestraße Richtung Bahnhof und am unteren Teil der Bachstraße. Die Eintragungen der Hausnummern wurde ergänzt. Ein wesentlicher Auslöser für die erhebliche Bautätigkeit ist in dem einsetzenden Eisenbahnbau zu sehen, der sowohl bescheidenes Geld als auch eine steigende Einwohnerzahl nach Willebadessen brachte.

Den Häusern sind Namen der Bewohner für den Anfang des Jahres 1862 zugeordnet, die einer Einwohnerliste aus diesem Jaht entnommen sind. Der Bürgermeister hatte zu dieser Zeit alle zwei Jahre eine Aufstellung der wie es hieß "Urliste der sämtlichen Civileinwohner zu Willebadessen aufgenommen durch Zählung von Haus zu Haus und Ort und Stalle" getrennt nach Konfessionen und mit Altersangabe zu liefern, die zur Festsetzung der persönlichen Steuern diente. Zwei dieser Listen, für das Jahr 1860, aufgestellt am 3. Dezember 1859 durch Bürgermeister Hodes, und für das Jahr 1862, aufgestellt am 3. Dezember 1861 durch den Bürgermeister Merz haben sich im Stadtarchiv Willebadessen erhalten. In der Liste zu 1860 sind 1655 Einwohner, in der Liste zu 1862 sind 1628 Personen verzeichnet. Zugerechnet zu Willebadessen und in der Einwohnerzahl enthalten wurden zu dieser Zeit auch die Bewohner des Gutes, der Zeche Teutonia bei Borlinghausen und die Bewohner des neu errichteten Bahnhofes und es Familienhauses, zusammen etwa 120 Personen waren. Da Wohnraum in dieser Zeit wohl knapp war hat es in vielen Häusern Mieter gegeben. Eingetragen sind deshalb die jeweiligen Familienoberhäupter mit der Anzahl der Familienangehörigen.

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Josef Isenbrandt