Woran erkennt man den echten Willebadesser?

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Woran erkennt man den echten Willebadesser?

Ja, das möchte mancher gerne wissen. Er sieht aus wie andere auch, er schläft und arbeitet wie alle, aber er hat eine Liebhaberei, eine ganz einfache Schmauserei, die ihn weit bekannt gemacht hat.

Ach,weil er so gerne in den Pascheberg geht, wo sie früher alle in der Tanzkuhle tanzen lernten und Bier tranken?

Ja, auch!

Oder, weil alle, die in Willebadessen geboren, lebenslang auf Vitus heimkommen oder wenigstens möchten und tüchtig feiern?

Auch das!

Nein, es ist Sauerkraut. Ja, du hast richtig gehört: saurer Kappus.

In alten Zeiten war es schon so, samstags kochte die Hausfrau einen gro?en Topf Sauerkohl, hinein natürlich etwas vom toten Schwein.

Und wenn das dann so in Küche und Hausduftete, dann kam schon der Appetit für morgen Mittag. Da blieb keiner beim Frühschoppen oder Straßen-Vertelleken hängen, es gab ja "Siuerkraut mit Schnurrkopp"!

Und montags, da gab es noch einmal "Siuerkraut". Und dienstags: Siuerkraut. Und kalt schmeckte es, roh und gekocht,

und mit und ohne Speck. Wenn es dann drei Tage etwas anderes zu essen gab, da freute man sich schon auf den Samstagsduft und den Sonntagsschmaus.

Kommt aber erst "Vitus". Das wäre doch kein waschechter Willebadesser, der dann kein "Siuerschmaus" mehr hätte.

Ja, die Nachbargemeinden haben von unserer Vorliebe gehört und "neidisch" reden sie am Tage vor Vitus davon: in Willebadessen sei ein Waggon Sauerkraut angekommen.

Ja, das haben wir doch nicht nötig, wir haben ja noch genug davon, auch für Fremde! Und dann sagen sie, die Willebadesser Glocken läuten zu Vitus: "Letzten Speck und Siuerkohl".


Ja, mag sein, aber nicht den allerletzten!!!




by M_Sieg ---> Text: A.Conze